Entwicklung eines Verfahrens zur Herstellung oder Anreicherung für die toxikologische Prüfung geeigneter faserförmiger Materialien (PANTox)

  • Projektnummer: F 2556
  • Projektdurchführung: Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA)
  • Status: Abgeschlossenes Projekt

Projektbeschreibung:

Carbonfasern (CF) werden aufgrund des stetig wachsenden Bedarfs an leichteren Bauteilen im Automobil- und Luftfahrtbau, aber auch in der Bauindustrie verstärkt als Faserverbundwerkstoff eingesetzt. Beim Einsatz und bei der Bearbeitung von CF und deren Kompositen können möglicherweise gesundheitsrelevante Faserstäube freigesetzt werden. Für pechbasierte CF werden im Sommer 2023 erste Ergebnisse aus in-vivo-Versuchen erwartet, bei denen überprüft wird, ob bei einer Injektion in die Bauchhöhle (intraperitoneale Applikation, i.p.-Tests) Krebs entsteht (Kanzerogenitätstests). Für CF auf PAN(Polyacrylnitril)-Basis ist die Aufbereitung und Anreicherung von kritischen Faserfragmenten zu einem geeigneten Testmaterial aufgrund des weniger kritischen Bruchverhaltens aufwändiger.

Ziel des von der Berufsgenossenschaft für Holz und Metall (BGHM) geförderten Projektes PANTox war es, ein Verfahren zu entwickeln, um mithilfe von mechanisch-physikalischen Methoden ein Testmaterial aus einer handelsüblichen PAN-Carbonfaser zu generieren, welches die Anforderungen an i.p.-Tests erfüllt. Schließlich konnte das Ziel In einem zweistufigen Verfahren umgesetzt werden: Zunächst werden die CF mithilfe einer Kugelschwingmühle zerkleinert und anschließend in einem Sedimentationsverfahren die Anzahl der gesundheitsrelevanten Faserfragmente pro mg Testmaterial erhöht. Vorbehaltlich einer ausstehenden Entscheidung eines externen Expertengremiums kann die erforderliche Menge an Testmaterial für in-vivo-Kanzerogenitätstests zur Verfügung gestellt werden. Die damit gewonnenen Daten zu einer potentiellen kanzerogenen Wirkung von Carbonfasersplittern könnten dann als Grundlage möglicher zukünftiger regulatorischer Maßnahmen, sofern diese notwendig sein werden, dienen.

Weitere Informationen

Kontakt

Fachgruppe 4.I.5 "Materialien und partikelförmige Gefahrstoffe"

Service-Telefon: 0231 9071-2071
Fax: 0231 9071-2070