Gruppe 4.II.2 Bioaerosole

In Deutschland führen mehrere Millionen Beschäftigte Tätigkeiten aus, bei denen sie Biostoffe direkt verwenden oder diesen durch die Tätigkeiten ausgesetzt sein können. Der rechtliche Begriff "Biostoffe" umfasst insbesondere Bakterien, Viren, Pilze und Parasiten, aber auch Zellkulturen von denen tätigkeitsbedingt Risiken durch Infektionen oder sensibilisierende und toxische Wirkungen ausgehen können. Die Vielfalt reicht von der harmlosen Bäckerhefe bis hin zum tödlichen Ebola-Virus.

Insbesondere die SARS-CoV-2 Pandemie hat gezeigt, wie relevant die Erforschung von Bioaerosolexpositionen im Arbeitsschutz ist. Aber nicht nur aus dem Blickwinkel von Infektionsrisiken spielen Bioaerosole eine Rolle. Die Entwicklung von chronischen Atemwegserkrankungen an Arbeitsplätzen wird mit Expositionen gegenüber hohen Konzentrationen komplex zusammengesetzter Bioaerosole in Verbindung gebracht. Die Erfassung gesundheitlicher Risiken, die von Bioaerosolen ausgehen, aber auch die Bewertung angemessener Maßnahmen des Arbeitsschutzes stellen daher besondere Herausforderungen dar, die im Sinne des Gesundheitsschutzes von Beschäftigten im Rahmen der Forschung innerhalb der BAuA angegangen werden.

Zu den Aufgabenschwerpunkten der Gruppe 4.II.2 "Bioaerosole" zählen daher die Durchführung von Forschungsprojekten, der Wissenstransfer und die Politikberatung.

Im Detail sind dies die

  • Entwicklung von Messmethoden und -strategien zur qualitativen und quantitativen Bestimmung von Bioaerosolbestandteilen am Arbeitsplatz
  • Durchführung von Feldstudien zur Erfassung von Bioaerosolen an ausgewählten Arbeitsplätzen mit komplexen Mischexpositionen
  • Entwicklung und Validierung von in-vitro-Methoden zur Erfassung des toxischen Potentials von Bioaerosolen und biologischen Arbeitsstoffen, Umsetzung im Rahmen der Einstufung und Kennzeichnung auf nationaler und europäischer Ebene
  • Weiterentwicklung, Qualitätssicherung und Beratung zu Messstrategien und -verfahren für Bestimmung biologischer Arbeitsstoffe am Arbeitsplatz
  • Ableitung von gesundheitsrelevanten Messparametern zur Verbesserung der Gefährdungsbeurteilung
  • Fachliche Mitwirkung im Ausschuss für Biologische Arbeitsstoffe (ABAS)
  • Ausbildung von Biologielaborantinnen und Biologielaboranten sowie fortgeschrittenen Studierenden
  • Mitwirkung in der universitären Lehre und Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses

Weitere Informationen

Kontakt

Dr. Dierk-Christoph Pöther

Gruppenleiter
Gruppe 4.II.2 "Bioaerosole"

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