- Projektnummer : F 2477
- Projektdurchführung : Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA)
- Status : Abgeschlossenes Projekt
Projektbeschreibung :
Damit Regulierung mit Innovation Schritt halten kann, werden harmonisierte und standardisierte Testmethoden benötigt, die auf dem neusten wissenschaftlichen und technologischen Stand sind. Die Prüfrichtlinien, kurz Test Guidelines oder TGs, der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD), sind wichtige Instrumente, um verlässliche Informationen über die Gefahreneigenschaften und Risiken von Chemikalien für Mensch und Umwelt zu erhalten. TGs sind von den OECD-Mitgliedsländern abgestimmt und folgen dem Prinzip der gegenseitigen Anerkennung von Daten. Für eine Reihe von Endpunkten sind die vorhandenen TGs jedoch nicht anwendbar für Nanomaterialien.
Das Projekt der BAuA war Teil des zweiten Arbeitspakets des im Rahmen von Horizont 2020 geförderten Projektes Gov4Nano. Es trug dazu bei, die wissenschaftliche Basis für Prüfrichtlinien zur Charakterisierung und Testung von Nanomaterialien zu erarbeiten und die Harmonisierung als OECD Prüfrichtlinie vorzubereiten.
Im Mittelpunkt der Forschung standen Testmethoden für die physikalisch-chemische Charakterisierung, Transformation, Exposition und Risikobewertung. Die BAuA beteiligte sich an der Entwicklung der wissenschaftlichen Evaluierung für eine OECD Prüfrichtlinie zur Staubigkeit von Nanomaterialien. Im Rahmen eines Ringversuches wurde der Staubigkeitstest "Fluidizer" für granulare Nanopartikel getestet. Die Testmethode konkretisiert die Anforderungen zur Registrierung von Nanomaterialien im Rahmen der Europäischen Chemikalienvorordnung REACH und unterstützt die Ableitung geeigneter Arbeitsschutzmaßnahmen. Die BAuA erarbeitete außerdem einen Literaturüberblick zum Thema Freisetzungstests für Nanomaterialien. Darauf aufbauend wurde ein Projekt bei der OECD Working Party on Manufactured Nanomaterials gestartet und derzeit mit weiteren internationalen Partnern ein Leitfaden entwickelt. Die Arbeiten hinsichtlich der Entwicklung von notwendigen OECD TGs für innovative Materialien und deren Koordinierung, werden in Zusammenarbeit mit der Malta Initiative fortgeführt.