P2OASys

1. Erstellt durch

Toxic Use Reduction Institute of Massachusetts (TURI)

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2. Beschreibung

P2OASys wurde vom Toxic Use Reduction Institute of Massachusetts (TURI) entwickelt, um Unternehmen eine Methode zur vollständigen und systematischen Bewertung der Gefahren von verwendeten und alternative Prozessen und Produkten zur Verfügung zu stellen.

Das Instrument kann auf zwei Arten verwendet werden:

  • Systematische und umfassende Analyse der Auswirkungen einer verringerten Verwendung von gefährlichen Stoffen auf Umwelt und Arbeitnehmer. Es ist auch möglich, Auswirkungen von Prozessänderungen zu betrachten und nicht nur solche, die durch den Einsatz anderer Chemikalien verursacht würden und
  • Vergleich von unterschiedlichen Möglichkeiten die Verwendung von Schadstoffen zu verringern. Diese Analyse basiert auf den aktuell im Unternehmen vorhandenen Prozessen und quantitativen sowie qualitativen Einflussfaktoren.

P2OASys kann zur Analyse von technologischen Prozessen, einzelnen Stoffen und Gemischen verwendet werden. Unterschiedliche Daten zur Gefährlichkeit, inklusive den akuten und chronischen Gesundheitsgefahren, Umweltgefahren, physikalisch-chemischen Eigenschaften, wie die Entflammbarkeit und Reaktivität werden verwendet. Das Expositionspotenzial wird als niedrig, mittel oder hoch abgeschätzt. Dem bewerteten Prozess oder der bewerteten Chemikalie werden für jede Art von Gefahr Werte zugewiesen, die ein sehr niedriges bis sehr hohes Risikopotenzial anzeigen.

P2OASys verwendet das Prinzip "max-min", d.h. der höchste Wert innerhalb einer Kategorie bestimmt das Gesamtergebnis in dieser Kategorie in der Analyse (z.B. chronische Toxizität, akute Toxizität etc.).

Die Anwender des Systems tragen die Informationen über die verwendete Technologie in ein Datenblatt ein. Außerdem müssen sie einen Sicherheitsfaktor angeben (zwischen 0 und 100), der die Belastbarkeit der Daten charakterisieren soll. Wird die Verwendung von Gemischen bewertet, müssen für alle Inhaltsstoffe Daten eingegeben werden. Das P2OASys konvertiert die Daten für alle Gefahrenkategorien auf einer numerischen Skala (0 bis 10), wobei ein niedriger Wert eine geringe Gefährlichkeit und ein hoher Wert eine hohe Gefährlichkeit anzeigt.

Für den Vergleich der verwendeten Technologie mit möglichen Alternativen, müssen die Anwender dann ähnliche Datenblätter für die Alternativen ausfüllen. Das Datenblatt "vergleichende Werte" führt automatisch alle Werte und Sicherheitsfaktoren für die verwendete sowie die alternativen Technologien zusammen. Das Datenblatt "Gefahren" führt die Werte und Sicherheitsfaktoren für alle Gefahrenkategorien der verwendeten und alternativen Technologien zusammen, um dem Nutzer den Vergleich zu erleichtern.

Die bewerteten Kategorien schließen ein:

  • Akute und chronische Gesundheitsgefahren,
  • Physikalische und chemische Gefahren,
  • Gefahren für die Atmosphäre (Ozonschicht, Treibhauseffekt),
  • Wassergefährlichkeit,
  • Abfallerzeugung,
  • Energie- und Ressourcenverbrauch,
  • Gefährlichkeit des Produktes,
  • Expositionspotenzial.

Das Instrument enthält eine Datenbank mit über 2000 Datenpunkten über gefährliche Eigenschaften für 778 Stoffe. Die wichtigste Informationsquelle ist das ToxNet der Nationalbibliothek für Medizin. Nutzer müssen außerdem spezifische Indikatoren für die Prozesse eingeben, wie z.B. für die Lärmbelastung, psychosoziale Gefährdungen sowie Energie- und Wasserverbrauch.

Die Werte werden nicht aufsummiert, um einen einzigen Indikator zu erhalten, da unterschiedliche Arten von Daten aus unterschiedlichen Quellen verwendet werden (quantitative, semi-empirisch und qualitative). Die Interpretation der Ergebnisse bleibt Aufgabe des Nutzers.

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3. Verlässlichkeit

Die Methode kann aufgrund der Nutzung unterschiedlichster Indikatoren sowie der belastbaren Informationsquelle ToxNet als belastbar angesehen werden.

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4. Anwendbarkeit

Das Instrument kann zum Vergleich von Produkten, Prozessen und Technologien eingesetzt werden. Es berücksichtigt unterschiedliche, nicht nur chemische, Gefahren und Risiken für Mensch und Umwelt. Es eignet sich für Unternehme mit tiefergehender Bewertungsexpertise

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5. Nutzerfreundlichkeit

Das Instrument ist in seiner Verwendung nicht einfach. Die Dateneingabe erfordert ein gewisses Maß an Expertise, um die Informationen zur Bildung der Indikatoren ermitteln zu können.

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6. Einschränkungen

Es ist teilweise schwierig, die benötigten Informationen zu finden und erhalten, wobei nicht nur eine sondern verschiedene Datenbanken und Quellen genutzt werden können.

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7. Verfügbarkeit

P2OASys kann als Exceldatei auf der Internetseite von TURI heruntergeladen werden. Es ist auch ein kostenpflichtiges, interaktives Online-Tool verfügbar.

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8. Link

Pollution Prevention Options Analysis System (P2OASys)

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