Hydromechanische Entkalkung unter Verwendung von Kesselstein als Abrasivmedium als Alternative zum Beizen mit Säure

Number

255-DE

Section

General Section

Use

Sector

Manufacture of wood and wood products
Manufacture of plastics products, including compounding and conversion
Manufacture of fabricated metal products, except machinery and equipment
General manufacturing, e.g. machinery, equipment, vehicles, other transport equipment

Function

Abrasive

Process

Roller application or brushing
Other

Product category

coatings and paints, thinners, paint removers
Metal surface treatment products
nin-metal-surface treatment products

Application

Hydromechanische Entkalkung

Abstract

Das Beizen mit starken Säuren wie Salz- oder Schwefelsäure zur Entfernung von Kesselstein nach dem Warmwalzen kann durch eine nicht-chemische Methode ersetzt werden. Ein deutsches kleines oder mittleres Unternehmen (KMU) entwickelte eine Alternative, die Wasserstrahlen und als Abfall anfallenden Kesselstein als Abrasivmedium verwendet. Die Vermeidung von Chemikalien und die Senkung der Kosten sind die Vorteile der Alternative.

Substituted substances

Sulphuric acid

CAS No. 7664-93-9 EC No. 231-639-5 Index No. 016-020-00-8

Chemical group

Schwefelverbindungen; Säuren

Classification: hazard statements

H314 Causes severe skin burns and eye damage

Other adverse effects

Säurenebel starker anorganischer Säuren sind ein 1 Karzinogen (IARC); wie der Datenbank der nach SUBSPORT-Kriterien gefährlichen Stoffe zu entnehmen ist.

Hydrogen chloride

CAS No. 7647-01-0 EC No. 231-595-7 Index No. 017-002-00-2

Chemical group

Anorganische Säuren

Classification: hazard statements

H331 Toxic if inhaled
H314 Causes severe skin burns and eye damage

Other adverse effects

Säurenebel starker anorganischer Säuren sind ein 1 Karzinogen (IARC); wie der Datenbank der nach SUBSPORT-Kriterien gefährlichen Stoffe zu entnehmen ist.

Reliability of information

Evidence of assessment: there is evidence of an official (positive) assessment of the substitution

Reason substitution

CMR
skin/respiratory sensitizing

Other type of alternative

Hydromechanische Technologie unter Verwendung von gesammeltem Kesselstein als Abriebmaterial

Hazard Assessment

Zu substituierender Stoff: (Schwefelsäure) Säurenebel starker anorganischer Säuren sind Gruppe 1 Karzinogen (IARC). Es erfüllt die Kriterien der SDSC-Liste (Substance Database according to SUBSPORTplus Screening Criteria).. Salzsäure ist nicht in der SUBSPORTplus-Datenbank aufgeführt und hat keine harmonisierte Einstufung gemäß Anhang VI der Verordnung (EG) Nr. 1272/2008 (CLP-Verordnung). Alternativer Stoff: Nicht chemische Alternative.

Description of Substitution

Durch ein vom EU LIFE-Programm kofinanziertes Forschungsprojekt wurde eine Anwendung eines nicht-chemischen Prozesses zur Entfernung von Kesselstein (Calciumcarbonat) nach dem Warmwalzen von Stahl entwickelt. Kesselstein bildet sich direkt nach dem Walzen, bedingt durch die hohe Temperatur des Metalls und dem Einfluss der umgebenden Luft und Feuchtigkeit. Die Entfernung des Kesselsteins ist wichtig für die Weiterverarbeitung des Stahls. Die im Projekt entwickelte Methode kann das Beizen zur Entfernung des Kesselsteins in einigen Fällen vollständig ersetzen, z.B. für Baustahl, der anschließend mit Zink überzogen wird, oder Anwendungen, für die die Entfernung von 95% des Kesselsteins ausreichend ist. Auch wenn das Beizen in manchen Fällen immer noch notwendig ist, so konnte es doch signifikant reduziert werden (um die Hälfte). Die Methode wurde für das beste Umweltprojekt im LIFE-Programm nominiert und Diskussionen über eine Übernahme und Umsetzung durch eine größere Firma begannen bereits am Ende der Projektphase. Die Methode benutzt eine Reinigungshaube, die in einen strahlenden Teil und einen absaugenden und trocknenden Teil geteilt ist. Das Strahlen wird mit Hochdruck-Wasserstrahlen aus rotierenden Düsen ausgeführt und als Abfall anfallender Kesselstein wird als Abriebmaterial verwendet. Die Anlage verwendet Hochvakuum, um den gerade entfernten Kesselstein und die Strahlmischung aufzusaugen. Die Mischung wird getrennt und so die Wiederverwendung des Wassers und Kesselsteins ermöglicht.

Case/substitution evaluation

Die Substitution vermeidet vollständig oder reduziert den Verbrauch von starken Säuren wie Salzsäure oder Schwefelsäure. Das Beizen mit erhitzten Säurelösungen oder das Aufsprühen von Säure verursacht Säurenebel, die von der IARC als karzinogen für den Menschen eingestuft sind. Die Vermeidung und Reduzierung gefährlicher Stoffe senkt auch die Kosten für den Umgang mit den Stoffen und den Abfällen die sie verursachen. Das Design der Reinigungsanlage hält die Emissionen auf einem Minimum und verbessert die Arbeitsbedingungen, soweit sie die chemischen Risiken betreffen. Die Substitution bedarf technischer Veränderungen, aber die Kostenreduktion, die sie mit sich bringt, macht die Armortisationszeit kurz.

State of implementation

Pilot study

Date and place of implementation

2007

Availability ofAlternative

2009 wurde die umfassende Inbetriebnahme der Projektergebnisse mit Vertretern der Industrie diskutiert.

Producer/Provider

http://www.airmatic-filterbau.de

Type of information supplier

Producer / distributor
Research

Type of publication and availability

Laien-Projektbericht, frei zugänglich im Internet

Publication source: author, company, institute, year

Die Präsentation basiert auf dem Laien-Bericht 'HVD - Hydro-Mechanical Descaling Process based on High-Pressure Vacuum Technology Using Scales as Abrasive Blast Medium LIFE05 ENV/D/000207', veröffentlicht auf der Website des EU LIFE-Programms.

Publication source

Type of publication and availability

http://ec.europa.eu/environment/life/project/Projects/index.cfm?fuseaction=home.createPage&s_ref=LIFE05%20ENV/D/0002

Date, reviewed

November 26, 2021