Substitution eines neurotoxischen Lösungsmittels aus Acetat und Aceton für die Reinigung von Metallteilen

Number

059-DE

Section

General Section

Use

Sector

General manufacturing, e.g. machinery, equipment, vehicles, other transport equipment

Function

Solvent

Process

Manual activities involving hand contact
Other

Product category

Metal surface treatment products

Application

Entfetten von Antiebsketten(Automobilindustrie)

Abstract

Ein auf die Herstellung von Autoteilen und -zubehör spezialisiertes Unternehmen verwendete ein Lösungsmittel auf Basis von Butylacetat, Aceton und einem anderen Acetat für die Entfettung von Metallteilen. Die Arbeitsschutzabteilung der Gewerkschaft (CC.OO.) in Valencia (Spanien) ermittelte nervenschädigende Stoffe, die schwere gesundheitliche Schäden bei Arbeitnehmern hervorrufen können. Nach einem Verhandlungsprozess mit den Arbeitgebern wurde das Lösungsmittel durch ein weniger gefährliches Produkt auf Basis von Kaliumhydroxid, n-Propanol und Ethylacetat ersetzt.

Substituted substances

Acetone

CAS No. 67-64-1 EC No. 200-662-2 Index No. 606-001-00-8

Chemical group

Ketone

Classification: hazard statements

H225 Highly flammable liquid and vapour
H336 May cause drowsiness or dizziness
H319 Causes serious eye irritation

n-Butyl acetate

CAS No. 123-86-4 EC No. 204-658-1 Index No. 607-025-00-1

Chemical group

Carbonsäureester

Classification: hazard statements

H226 Flammable liquid and vapour
H336 May cause drowsiness or dizziness

Ethyl acetate

CAS No. 141-78-6 EC No. 205-500-4 Index No. 607-022-00-5

Chemical group

Carbonsäureester

Classification: hazard statements

H225 Highly flammable liquid and vapour
H336 May cause drowsiness or dizziness
H319 Causes serious eye irritation

Water

CAS No. 7732-18-5 EC No. 231-791-2 Index No.

Chemical group

Nichtmetalloxide

Alternative Substances

Potassium hydroxide

CAS No. 1310-58-3 EC No. 215-181-3 Index No. 019-002-00-8

Chemical group

Kaliumverbindungen; Hydroxide

Classification: hazard statements

H302 Harmful if swallowed
H314 Causes severe skin burns and eye damage

Tetrasodium pyrophosphate

CAS No. 7722-88-5 EC No. 231-767-1 Index No.

Chemical group

Natriumverbindungen; Diphosphate

n-Propanol

CAS No. 71-23-8 EC No. 200-746-9 Index No. 603-003-00-0

Chemical group

Alkohole

Classification: hazard statements

H225 Highly flammable liquid and vapour
H336 May cause drowsiness or dizziness
H318 Causes serious eye damage

Ethyl acetate

CAS No. 141-78-6 EC No. 205-500-4 Index No. 607-022-00-5

Chemical group

Carbonsäureester

Classification: hazard statements

H225 Highly flammable liquid and vapour
H336 May cause drowsiness or dizziness
H319 Causes serious eye irritation

Reliability of information

Evidence of implementation: there is evidence that the solution was implemented and in use at time of publication

Reason substitution

neurotoxicant

Description of Substitution

Schäden der Fortpflanzungsorgane, sowie Gefahren für die Schwangerschaft und die Stillzeit gehören zu den vielen weit verbreiteten Risiken von Arbeitnehmern, die gesundheitsgefährdenden Chemikalien ausgesetzt sind. Koordiniert von ISTAS realisierte die Arbeitsschutzabteilung der Gewerkschaft (CC.OO.) ein Projekt zur Prävention und Kontrolle solcher Chemikalien (Reprotox); es zielte auf die Identifizierung gefährlicher Substanzen am Arbeitsplatz, deren Substitution durch weniger gefährliche Ersatzstoffe und die Unterrichtung der Arbeitnehmer.

Im Rahmen dieses Projekts führte die Arbeitsschutzabteilung der Gewerkschaft eine Studie in Unternehmen durch, um Chemikalien mit reprotoxischem Potential zu ermitteln.

In einem Unternehmen, das auf die Herstellung von Autoteilen spezialisiert ist, war eine Substitution erfolgreich. Aufgrund von Sicherheitsdatenblättern entdeckten Gewerkschaftsexperten die Verwendung eines Lösungsmittels auf Basis von Butylacetat, Aceton und anderer Acetate, das nervenschädigend wirkt und zu den flüchtigen organischen Verbindungen gehört.

Das Lösungsmittel wurde für die Entfettung von Antriebsketten in einem 12 Liter Tank verwendet. Die Entfettung erfolgte manuell in einer offenen Umgebung ohne Luftabsaugung.

Nachdem die Arbeitnehmer über die gesundheitlichen Gefahren durch die Verwendung des Produkts informiert wurden, verlangten sie dessen Substitution. Die Arbeitgeber sahen den Ersatz des Produktes vor allem deshalb positiv, weil sie Teile und Zubehör für Ford produzieren, ein Unternehmen, das bei der Beschaffung von Produkten auf Gesundheits- und Umweltaspekte achtet.

Kurz danach schlug das Unternehmen ein alternatives Reinigungsprodukt namens BioForce 6R vor. Dieses Produkt wird mit Wasser verdünnt und enthält weniger gefährliche Lösungsmittel, wodurch viele Risiken vermieden werden. Es basiert auf Kaliumhydroxid, n-Propanol und Ethylacetat.

Case/substitution evaluation

Obwohl die Gesundheitsbelastung deutlich reduziert wurde, ist Kaliumhydroxid gesundheitsschädlich beim Verschlucken und Propanol kann zu schweren Augenschäden führen; insofern muss das Ersatzprodukt sorgfältig angewendet werden und es sind geeignete Schutzmaßnahmen zu beachten.

State of implementation

In use

Date and place of implementation

2011 in Spanien

Enterprise using the alternative

https://www.sas-automotive.com/

Availability ofAlternative

Auf dem Markt verfügbar

Producer/Provider

http://wwwgreensobespana.blogspot.com/p/nueva-web-DE-greensorb-espana-sl.html

Type of information supplier

User

Contact

www.pv.ccoo.es

Further information

Bioforce6R
https://www.glusiness.com/ES/Valencia/118617431558081/Greensorb-Espa%C3%B1a-S.L.
http://wwwgreensobespana.blogspot.com/p/nueva-web-DE-greensorb-espana-sl.html>

Date, reviewed

February 27, 2020