Number
053-DE
Section
General Section
Use
Sector
Electricity, steam, gas water supply and sewage treatment
Function
pH regulating agent
Process
Other
Product category
Processing aids such as pH-regulators, flocculants, percipitant, neutalization agents
Application
Sauerstofffänger eingesetzt zur Verringerung des Korrosionspotentials von Industriewasser
Abstract
Hydrazin wurde 2011 in die ECHA Liste der für eine Zulassung (REACH) in Frage kommenden besonders besorgniserregenden Stoffe als Karzinogen Kat. 1B aufgenommen. Alternativen zu Hydrazin als Sauerstoff-Fänger in der Aufbereitung von industriell genutztem Wasser für Betriebskessel werden anhand einer kurzen Gegenüberstellung der Vorteile/Einschränkungen vorgestellt.
Substituted substances
Hydrazine
CAS No. 302-01-2 EC No. 206-114-9 Index No. 007-008-00-3
Chemical group
Hydrazin und Hydraziniumsalze
Classification: hazard statements
H226 Flammable liquid and vapour
H350 May cause cancer
H331 Toxic if inhaled
H311 Toxic in contact with skin
H301 Toxic if swallowed
H314 Causes severe skin burns and eye damage
H317 May cause an allergic skin reaction
H400 Very toxic to aquatic life
H410 Very toxic to aquatic life with long lasting effects
Other adverse effects
Der Stoff ist: ein 2B Karzinogen (IARC); wie der Datenbank der nach SUBSPORT-Kriterien gefährlichen Stoffe zu entnehmen ist.
Alternative Substances
N,N-Diethylhydroxylamin
CAS No. EC No. Index No.
Chemical group
Carbonohydrazide
CAS No. 497-18-7 EC No. 207-837-2 Index No.
Chemical group
Hydrazinderivate; Harnstoffderivate
Erythorbate
CAS No. 6381-77-7 EC No. 228-973-9 Index No.
Chemical group
Ether
Sodium sulphite
CAS No. 7757-83-7 EC No. 231-821-4 Index No.
Chemical group
Natriumverbindungen; Sulfite
Reliability of information
Internet information: data are from an internet document and only a basic and partial evaluation could be performed
Reason substitution
CMR
skin/respiratory sensitizing
Hazard Assessment
Hydrazin ist in der Datenbank der nach SUBSPORT gefährlichen Stoffe (SDSC) als Karzinogen 1B nach CLP und 2A nach IARC enthalten.. Die alternativen Stoffe haben keine harmonisierte Einstufung und erfüllen SUBSPORT-Kriterien. » Durchsuchen Sie die Datenbank der nach SUBSPORT-Kriterien gefährlichen Stoffe (SDSC).
Description of Substitution
Die so genannten Sauerstoff-Fänger werden bei der Behandlung von Industriewasser verwendet, um die Konzentration des gelösten Sauerstoffs und somit auch sein Korrosionspotential zu reduzieren, welches einen negativen Einfluss auf Anlagen und Prozesse hat. Hydrazin ist ein effektiver Sauerstoff-Fänger wurde aber 2011 aufgrund seiner Einstufung als Karzinogen Kat. 1B in die ECHA Liste der für eine Zulassung (REACH) in Frage kommenden besonders besorgniserregenden Stoffe aufgenommen. Hydrazin wurde hauptsächlich wegen seiner Vorteile verwendet: es generiert keine Feststoffe im System oder ätzende Gase wie CO2 und bildet einen schützenden Film auf der Metalloberfläche. Hydrazin wird häufig durch Hydrochinon oder Kobaltsalze katalysiert. Auf Grund der Gesundheitsgefahren sollte die Verwendung von Hydrazin eingestellt werden. Eine Reihe von Alternativen ist verfügbar: Diethylhydroxylamine (DEHA) ist ein flüchtiger metallpassivierender Sauerstoff-Fänger. Der Gebrauch von DEHA generiert die thermischen und oxidativen Zersetzungsprodukte Dialkylamine, Acetylaldehyd, Acetaldehydoxime und Essigsäure. DEHA kann einzeln verwendet werden, ist aber effektiver, wenn es durch Hydrochinon katalysiert wird. Carbonohydrazid reagiert leicht mit Sauerstoff bei geringen Temperaturen und niedrigem Druck. Es ist flüchtig, passiviert das Metall und erzeugt keine Feststoffe im System. Carbonohydrazid spaltet sich in Hydrazin bei Temperaturen über 180°C, aber dieses Produkt reagiert weiter mit Sauerstoff. Das bedeutet also, dass es keine Hydrazinrückstände bildet, so dass kein Substitutionsbedarf besteht. Die Reaktion von Carbonohydrazid mit Sauerstoff setzt Kohlenstoffdioxidgas frei, das zu ätzendem Kondensat führt. Erythorbat passiviert Metall und verursacht keine Feststoffe im System. Es ist nicht flüchtig und wird nicht mit dem Strom fließen, um die Sauerstoffkorrosion in dem Kondensat zu kontrollieren. Es wird von der FDA allgemein als unbedenklich eingestuft (GRAS) und kann in der Lebensmittelverarbeitung verwendet werden. Natriumsulfit reagiert schnell und effektiv. Es erzeugt keinen schützenden Magnetitfilm und ist unwirksam für die Re-passivierung von bereits rostigen Kesseln. Die Reaktion von Sulfit mit Sauerstoff produziert Natriumsulfat, dies ist ungeeignet für Hochdruck- und überkritische Kessel. Natriumsulfit ist nicht flüchtig und wird nicht durch den Dampf in das Kondensationssytem befördert, es bietet in diesem Bereich also auch keinen Schutz. Sulfit spaltet sich in Gase wie SO2 und H2S, die eine ätzende Wirkung im ganzen System haben. Chinone und Kobaltsalze werden üblicherweise als Katalysatoren von Natriumsulfit verwendet. Description of procedure or technology (including pre-/post-processing) Way of application: e.g. spraying, dipping, open/closed system etc. Risk management measures (technical, organizational and personal) Risk reduction by alternative: Human health: e.g. more/less safety measures e.g. technical/operational/personal protection measures Risk reduction by alternative: Environment: e.g. waste reduced/increased.
Case/substitution evaluation
SUBSPORTplus Kommentare In der Literatur werden Hydrochinon (CAS-Nr. 123-31-9) und 2-Butanonoxim (CAS-Nr. 96-29-7) ebenfalls als Alternativen genannt. Nach heutigem Stand des Wissens erfüllen sie jedoch die SUBSPORT-kriterien (SDSC) nicht, da sie als sensibilisierende Stoffe nach CLP (H317)eingestuft sind. Sie können von SUBSPORTplus nicht empfohlen werden. Der Einsatzbereich und die Materialien, aus denen der Dampfkessel und das restliche Dampfsystem hergestellt sind, können den Gebrauch einiger Alternativen einschränken (s.o.)
State of implementation
In use
Date and place of implementation
2001 in den USA
Availability ofAlternative
Alternativen sind im Handel erhältlich.
Producer/Provider
https://www.arkema-americas.com/en/
Type of information supplier
Producer / distributor
Further information
1. IARC Acetaldehyde Monografie
2. Report über Toxikologie von MEKO
3. Technische Regel für Gefahrstoffe (TRGS) 608 Ersatzstoffe, Ersatzverfahren und Verwendungsbeschränkungen für Hydrazin in Wasser- und Dampfsystemen, Ausgabe: April 1991, mit Änderungen und Ergänzungen: BArbBl. 4/1993
Publication source: author, company, institute, year
https://www.arkema-americas.com/en/
Date, reviewed
February 27, 2020