Number
024-DE
Section
General Section
Use
Sector
Building and construction work
Scientific research and development
Function
Cleaning agent
Process
Other
Product category
laboratory chemicals
Application
Waschen der Siebwände mit Trichlorethylen
Abstract
Trichlorethylen wird zur Qualitätskontrolle in Laboratorien verwendet, um den Gehalt von Bitumen in Asphaltgemischen zu bestimmen. Bitumen ist ein gefährlicher Stoff, dessen Eliminierung oder Substitution im Hinblick auf Gesundheits- und Sicherheitsaspekte eine hohe Priorität zukommt. Die Eliminierung von Trichlorethylen aus dem Prozess wird mit Hilfe eines kleinen Muffelofen erreicht, der die Asphaltgemische bei der Verdunstungstemperatur von Bitumen verbrennt. Diese Prozedur ermöglicht die Berechnung des prozentualen Bitumengehalts eines Gemisches anhand des Gewichtunterschieds.
Substituted substances
Trichloroethylene
CAS No. 79-01-6 EC No. 201-167-4 Index No. 602-027-00-9
Chemical group
Organochlorid-Verbindung, halogenierte aliphatische Kohlenwasserstoffe
Classification: hazard statements
H350 May cause cancer
H341 Suspected of causing genetic defects
H336 May cause drowsiness or dizziness
H315 Causes skin irritation
H319 Causes serious eye irritation
H412 Harmful to aquatic life with long lasting effects
Other adverse effects
Der Stoff ist: ein 2A Karzinogen (IARC); neurotoxisch Kat. 4 (Vela et al.) wie der Datenbank der nach SUBSPORT-Kriterien gefährlichen Stoffe zu entnehmen ist.
Reliability of information
Evidence of implementation: there is evidence that the solution was implemented and in use at time of publication
Reason substitution
CMR
neurotoxicant
Other type of alternative
Muffelofen
Hazard Assessment
» Durchsuchen Sie die Datenbank der nach SUBSPORT-Kriterien gefährlichen Stoffe (SDSC)
Description of Substitution
Der beschriebene Fall wurde in Laboren zur Qualitätskotrolle des regionalen Industrieministeriums (Kastilien-Leon) gemeldet, dessen Tätigkeit das Testen der Qualität und besonderer Eigenschaften von Baumaterialien beinhaltet. Proben werden auf Baustellen und Straßen gesammelt und in physikalischen und chemischen Laboren getestet. Einer der Tests besteht in der gravimetrischen Bestimmung des Bitumgehalts in Asphaltproben. Für diese Art von Test benötigt man Trichlorethylen. Die meisten Tests werden im Sommer (Mai- Oktober) mit einer Frequenz von 4 oder 5 Tests pro Tag durchgeführt. Im Winter (November – April) verringert sich die Frequenz auf einmal alle zwei Wochen. Die Arbeitskräfte sind bei jedem Test 15 Minuten lang exponiert. Ein Test dauert normalerweise eine Stunde und wird unter einem Abzug durchgeführt, wo die Arbeitskräfte nicht anwesend sein müssen. Die Exposition gegenüber Trichlorethylen erfolgt während das Bitumen aus dem Destillationsapparat durch ein Sieb in die Zentrifuge gegossen wird und dem anschließenden Waschen der Siebwände mit Trichlorethylen. Die vom präventiven Arbeitsschutz der Industrie- und Handelskammer in Burgos durchgeführten Begutachtungen zeigen, dass die Indikatoren für die Exposition gegenüber Trichlorethylen die Grenzwerte überschritten. Der präventive Arbeitsschutz empfahl eine Reihe von Maßnahmen, wie z.B. die Substitution von Trichlorethylen oder die Modifikation des Prozesses, in dem es verwendet wurde. Die Begutachtungen, die empfohlenen Präventivmaßnamen und die Ergebnissen medizinischer Tests, die bei unterschiedlichen Angestellten durchgeführt wurden und Spuren von durch Trichlorethylen verursachten Begleiterscheinungen aufwiesen, führten zu Bedenken und Beunruhigung unter den Arbeitskräften. Diese Bedenken veranlassten den Gesundheits- und Sicherheitsbeauftragten die Regionale Beratungsstelle der Gewerkschaft zu kontaktieren.Description of procedure or technology (including pre-/post-processing)Die eingeführten Änderungen bestanden nicht in der Substitution von Trichlorethylene durch einen anderen Stoff sondern in dem Wechsel der Testmethode. Die Veränderung besteht darin, einen Veraschungsofen für den Test zu verwenden. Hierdurch ist das Trichlorethylen nicht länger notwendig für den Prozess.Ein Ofen verbrennt das Asphaltgemisch bei 500-600°C (Verdunstungstemperatur von Bitumen). Dieses Vorgehen ermöglicht die Berechnung des Bitumenanteils im Gemisch, basierend auf dem Gewichtsunterschied. Die Emission flüchtiger organischer Gase wird durch die Verwendung eines Aktivkohlefilters vermieden, eine einfache und wieder verwendbare Methode. Die Methode erweist sich als recht zuverlässig und wird von den Laboren des Ministeriums für Industrie (gemäß der bestehenden Bestimmung NLT 384 /2000) verwendet. Trichlorethylen wurde nicht vollständig aus den Laboren entfernt. Es wird nach wie vor für Teilprüfungen verwendet.Way of application: e.g. spraying, dipping, open/closed system etc.Risk management measures (technical, organizational and personal)Risk reduction by alternative: Human health: e.g. more/less safety measures e.g. technical/operational/personal protection measuresDie Verwendung von Trichlorethylen und seinen Abfällen sowie die Gesundheitsrisiken, die diese darstellen, wurden vermieden.Risk reduction by alternative: Environment: e.g. waste reduced/increasedDie Verwendung von Trichlorethylen und seinen Abfällen sowie die Umweltrisiken, die diese darstellen, wurden vermieden.
Case/substitution evaluation
Kommentar Es gibt keine Beweise dafür, dass die Emissionen des Muffelofens sauber sind, sondern lediglich die Angaben des Vertreibers. Es stimmt allerdings, dass der Muffelofen mit einem Emissionsfilter ausgestattet ist. Analytische Standards, die die Verwendung gefährlicher Chemikalien fördern, sollten durch die Gesetzgebung durch neue und sicherere Standards ersetzt werden. Dies ist der Fall bei den Standards zur Bestimmung des Bitumengehalts in Asphaltgemischen. Der ältere Standard setzt die Verwendung von Trichlorethylen voraus, obwohl auch ein anderer verwendet wird, der keine gefährlichen Chemikalien erfordert, sondern einen Ofen. Bevor der Prozess umgestellt wurde, wurden andere Maßnahmen zur Expositionskontrolle angestrebt. Dabei erwies sich aber die Maßnahme als am geeignetsten, bei der durch die Änderung des Prozesses die Verwendung von Lösungsmitteln vermieden werden konnte. Diese Änderung erwies sich als so erfolgreich, dass viele andere Analyselabore auf den Gebrauch des Veraschungsofens umgestiegen sind. Advantage or Disadvantage of alternative
Aspect | Advantage/disadvantage to conventional process |
Technical requirements | Reduzierung der Exposition gegenüber gefährlichen Chemikalien. |
Implementation | Vorteile: Die Maßname wurde in 9 regionalen Qualitätskontrolleinrichtungen umgesetzt (Kastilien – Leon). Die Dauer der technischen Tests wurde von 1 Stunde auf 25 Minuten reduziert. Nachteile: Trichlorethylen wurde nicht vollständig aus den Laboren entfernt, da es für Teilprüfungen noch immer notwendig ist.Ergänzende Kommentare: Als eine vorübergehende Präventivmaßname vor der Installation der Öfen stellte die regionale Industriekammer den Laborangestellten persönliche Airline-Atemschutzmasken zur Verfügung. Diese Masken hatten nicht den erwarteten Effekt und erwiesen sich als unbequem und schwer handhabbar für die Arbeitskräfte. Die Nutzer beklagten, dass die Luftzufuhr abgeschnitten werden könnte, wenn sich der Luftschlauch verwickelt. Die Luftpumpen bauten nicht genug Druck auf. Eine weitere Unannehmlichkeit dieses Systems war das Vorhandensein lediglich eines Ausrüstungssets für das gesamte Laborpersonal, was zu mangelnder Übung des Gebrauchs führte. Diese Präventivmaßname scheiterte und die Arbeitskräfte kehrten zum Gebrauch von Gasmasken zurück. |
Operational expenses | |
etc. |
State of implementation
Full capacity
Date and place of implementation
2006 in Spanien
Enterprise using the alternative
Laboratorios de Control de Calidad de la Consejería de Fomento de Castilla y León
Availability ofAlternative
Im Handel erhältlich
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User
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Date, reviewed
February 27, 2020