Number
451-DE
Section
General Section
Use
Sector
Agriculture, forestry, fishery
Manufacture of food products
Health services
Scientific research and development
Function
Oxidizing agent
Reactive cleaning/removal agen
Process
Non industrial spraying
Product category
Air care products
Biocidal products
Application
Dekontamination von Laboratorien und Tierhaltungsanlagen der Schutzstufe 2-4 und von HEPA-Filteranlagen
Abstract
Die Dekontamination von Laboratorien und Tierhaltungsanlagen der Schutzstufe 2-4, sowie von HEPA-Filteranlagen (siehe TRBA 100/120) wurde lange Zeit mit Formaldehyd durchgeführt. Formaldehyd kann in einem alternativen Verfahren durch das weniger gefährliche Wasserstoffperoxid unter einfacheren Verwendungsbedingungen substituiert werden.
Substituted substances
Formaldehyde
CAS No. 50-00-0 EC No. 200-001-8 Index No. 605-001-00-5
Chemical group
Aldehyd
Classification: hazard statements
H350 May cause cancer
H341 Suspected of causing genetic defects
H331 Toxic if inhaled
H311 Toxic in contact with skin
H301 Toxic if swallowed
H314 Causes severe skin burns and eye damage
H317 May cause an allergic skin reaction
Other adverse effects
Der Stoff ist: ein 1 Karzinogen (IARC); wie der Datenbank der nach SUBSPORT-Kriterien gefährlichen Stoffe zu entnehmen ist.
Ammonia, aqueous solution
CAS No. 1336-21-6 EC No. 215-647-6 Index No. 007-001-01-2
Chemical group
Stickstoff-Wasserstoff-Verbindungen, anorganisch
Classification: hazard statements
H314 Causes severe skin burns and eye damage
H400 Very toxic to aquatic life
Alternative Substances
Hydrogen peroxide
CAS No. 7722-84-1 EC No. 231-765-0 Index No. 008-003-00-9
Chemical group
Peroxide
Classification: hazard statements
H271 May cause fire or explosion; strong oxidiser
H332 Harmful if inhaled
H302 Harmful if swallowed
H314 Causes severe skin burns and eye damage
Reliability of information
Evidence of implementation: there is evidence that the solution was implemented and in use at time of publication
Reason substitution
CMR
Hazard Assessment
Formaldehyd ist in der Datenbank gefährlicher Stoffe nach SUBSPORTplus-Kriterien (SDSC) als ein Karzinogen Kat. 1B (CLP) sowie als Hautsensibilisierend Kat. 1 (CLP) enthalten. Ammoniak und das Substitut Wasserstoffperoxid sind in der Datenbank nicht als Stoffe mit gefährlichen Eigenschaften geführt.
Description of Substitution
Als verlässliches Verfahren der Dekontamination von Laboratorien und Tierhaltungsanlagen, der Schutzstufen 2-4, wird häufig die Begasung mit Formaldehyd nach der TRGS 522 angewendet. Dieses ist gemäß den gesetzlichen Bestimmungen (Gentechnikgesetz, Biostoffverordnung) und der aktuellen TRBA 100 (Laboratorien) sowie der aktuellen TRBA 120 (Versuchstierhaltung) validiert und desinfiziert sicher. Nach diesem Verfahren erfolgt eine Desinfektion personenungebunden im geschlossenen Raum (Containment) in zwei Schritten. Zuerst wird eine 18%ige Formaldehydlösung in einem Raum oder einer technischen Anlage verdampft und anschließend, nach entsprechender Einwirkzeit, durch eine erneute Verdampfung einer 25%igen Ammoniaklösung neutralisiert. Diese Methode erfordert eine Temperatur von 65°C und eine relative Luftfeuchtigkeit von 100% um auch hochresistente Bakteriensporen zu inaktivieren. In einem alternativen Verfahren wird Wasserstoffperoxid als Dekontaminationsmittel anstelle einer Formaldehydlösung verwendet. Eine Dekontamination erfolgt hier bei Raumtemperatur und ohne Sättigung der relativen Luftfeuchtigkeit. Unter diesen milderen Bedingungen wird bereits eine biozide Wirkung erzielt. Zudem kann dieses Verfahren ohne eine Nachreinigung bei ausreichender Belüftungszeit beendet werden. Wasserstoffperoxid ist in der TRBA 100/120 zum Dekontaminieren von HEPA Filtern aus mikrobiologischen Sicherheitswerkbänken oder raumlufttechnischen Anlagen aufgeführt. Dieses Verfahren wurde vom Robert-Koch-Institut auch in die Desinfektionsmittelliste aufgenommen. Die Leistung im Rahmen spezifischer Anwendungen außerhalb des genannten Einsatzes zur Dekontamination von HEPA-Filtern ist allerdings immer durch eine Validierung vor Ort für die entsprechende Anlage bzw. den Raum zu belegen. Der höhere Validierungsaufwand ist mit höheren Kosten verbunden und durch eine geschulte Person durchzuführen. Das Robert-Koch-Institut bietet hier (in Tabelle 3) einen Überblick über die „Parameter die den Erfolg des Verfahrens bestimmen“, welche auch in der Desinfektionsmittelliste (3.3.2 Wasserstoffperoxid-Verfahren) zusammengefasst werden. Es ist beispielsweise aufgrund der oxidativen Eigenschaft des Wasserstoffperoxids besondere Aufmerksamkeit auf potentielle katalytische und poröse Oberflächen geboten, um mögliche ungewünschte Reaktionen oder eine Inaktivierung des Desinfektionsmittels zu vermeiden.
Case/substitution evaluation
Aspekt | Vorteil/Nachteil gegenüber dem konventionellem Verfahren |
---|---|
Technische Voraussetzungen | Vorab muss das Verfahren eine Validierung durch eine geschulte Person durchlaufen. |
Anwendung | Nach ausreichender Belüftung kann sich ein Nachreinigungsschritt erübrigen. Das Verfahren kann bei milderen Raumluftbedingungen durchgeführt werden. |
Operative Ausgaben | - |
etc. | - |
Minimierung der Gefährdung durch die Alternative:
a) für die menschliche Gesundheit:
Vermeidung des kanzerogenen Potentials von Formaldehyd
b) für die Umwelt: Neutralisation mit Ammoniak (Aquatic Acute 1, H400) entfällt
State of implementation
Full capacity
Enterprise using the alternative
https://www.mlt-labortechnik.de/
Availability ofAlternative
Auf dem Markt
Type of information supplier
User
Contact
Ausbildung zur geschulten Person
https://www.mlt-labortechnik.de/
Further information
TRBA 100 „Schutzmaßnahmen für Tätigkeiten mit biologischen Arbeitsstoffen in Laboratorien“
TRBA 120 „Versuchstierhaltung“
10. Gefahrstoffschutzpreis: Belobigung von MLT
RKI Website: Aktueller Stand zur Raumdekontamination mit gasförmigem Wasserstoffperoxid
Date, reviewed
November 12, 2024