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Soziale Beziehungen

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Begriffsdefinition

Soziale Beziehungen am Arbeitsplatz werden durch die Häufigkeit und Qualität von Mensch-Mensch-Interaktionen bei der Arbeit bestimmt. Arbeitende haben soziale Beziehungen innerhalb der Organisation (zu Kolleginnen, Kollegen und Vorgesetzen) und in vielen Fällen auch zu Personen außerhalb der Organisation (z. B. zu Kundinnen und Kunden, Lieferanten, Schülerinnen und Schülern, Patientinnen oder Klienten.
Die Qualität sozialer Interaktionen ist durch Kommunikations- und Kooperationsregeln zu gestalten. Soziale Beziehungen bei der Arbeit sind gut gestaltet, wenn Arbeitende in der Kommunikation und Kooperation mit anderen Menschen soziale Unterstützung und Anerkennung sowie die Achtung ihrer Integrität und Würde erfahren. Gut gestaltete soziale Beziehungen wirken sich förderlich auf das Erreichen von Auftrags- und Leistungszielen sowie auf die Selbstwirksamkeitserwartung, die berufliche Identität und die Kompetenzentwicklung des Beschäftigten aus.

Relevanz des Faktors

Abhängig Beschäftigte sind im Arbeitskontext stets Bestandteil eines sozialen Systems und stehen damit in Interaktion mit Kollegen, Vorgesetzten, Kunden und Lieferanten. Ergebnissen der BIBB/BAuA-Erwerbstätigenbefragung 2018 zufolge erlebt sich die übergroße Mehrheit der Beschäftigten am Arbeitsplatz als Teil einer Gemeinschaft, die von einer guten Zusammenarbeit mit Kolleginnen und Kollegen sowie der Erfahrung von Hilfe/Unterstützung durch diese oder ihre Vorgesetzten geprägt ist (Tab. 9.4-1). Allerdings berichtet im Durchschnitt nur ein Drittel der Beschäftigten, regelmäßig Lob und Anerkennung durch den Vorgesetzten zu erhalten.

Eine Sonderauswertung der Daten aus der repräsentativen Beschäftigtenbefragung des DGB-Index Gute Arbeit 2018 zeigte (ROTH et al., 2019), dass Beschäftigte, die sehr häufig/oft im direkten Kontakt mit Kundinnen und Kunden (z. B. auch Patienten, Klienten, Bürger oder Lernende) arbeiten, häufiger als Beschäftigte, die selten/nie im direkten Kontakt mit Kundinnen und Kunden arbeiten, über Konflikte mit diesen (20 % vs. 6 %) als auch über eine herablassende/respektlose Behandlung durch diese (13 % vs. 6 %) berichten.

Tab. 9.4-1 Soziale Beziehungen im Arbeitskontext (% häufig; BIBB/BAuA, 2018)
Wirtschaftszweigegute Zusammen­arbeit mit Kollegenam Arbeits­platz Teil einer Gemein­schaftHilfe/ Unter­stützung durch KollegenHilfe/ Unter­stützung durch direkten Vor­gesetztenLob/ Anerken­nung durch Vor­gesetzte
Verarbeitendes Gewerbe8678805827
Energieversorgung9084826822
Wasserversorgung; Abwasser-, Abfallentsorgung/ Beseitigung von Umwelt­verschmutzungen8975776124
Baugewerbe8879846430
Handel; Instandhaltung und Reparatur von Kraft­fahr­zeugen8680775834
Verkehr und Lagerei7769685528
Gastgewerbe8377735539
Information und Kommunikation8880816135
Erbringung von Finanz- und Versicherungs­dienst­leistungen9285836437
Erbringung von freiberuflichen, wissen­schaftlichen und technischen Dienst­leistungen8983816835
Öffentliche Verwaltung, Verteidigung, Sozial­versicherungen8983796133
Erziehung und Unterricht8986835936
Gesundheit und Sozialwesen8685805736
Kunst, Unterhaltung und Erholung8579765627
Gesamt8680795933

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