Navigation und Service

BAuA-Themen zur Offensive Psychische Gesundheit

Arbeitszeit

Arbeitszeiten gesund gestalten

Arbeit außerhalb von der "normalen" werktäglichen Tagarbeitszeit kann kurz- und langfristige Auswirkungen auf die psychische und physische Gesundheit von Beschäftigten haben. Arbeitszeit sollte daher so gestaltet sein, dass ausreichende und günstige Zeit für Erholung, Schlaf, familiäre und sonstige Aktivitäten zur Verfügung steht.

Atypische Arbeitszeiten

Arbeitszeit ist definiert durch ihre Länge, Lage und danach, wie flexibel sie gestaltet ist. Arbeitszeitsysteme, die von der "normalen" Arbeitszeit von etwa acht Stunden pro Tag zwischen 7 und 19 Uhr an Werktagen abweichen, werden als "atypische Arbeitszeiten" bezeichnet, auch wenn sie weit verbreitet sind.
Etwa ein Fünftel der Beschäftigten arbeitet außerhalb der Tagarbeitszeit, mehr als jeder zwanzigste Beschäftigte arbeitet auch nachts. Etwa jeder vierte Beschäftigte arbeitet am Wochenende, fast ein Viertel der Beschäftigten sogar regelmäßig an Sonntagen. Etwa ein Sechstel arbeitet wöchentlich mindestens 48 Stunden, was in den meisten Fällen auf Überstunden zurückzuführen ist.

Was sagt die Forschung?

Arbeitswissenschaftliche Erkenntnisse belegen, dass durch ungünstige Gestaltung von Arbeitszeiten kurz- und langfristige Beeinträchtigungen der psychischen und physischen Gesundheit bei Beschäftigten auftreten können. Dabei gibt es verschiedene Wirkmechanismen:

  • verlängerte Zeit, in der man den Belastungen durch die Arbeit ausgesetzt ist
  • Arbeits- und Ruhephasen stimmen nicht mit dem natürlichen Rhythmus überein.
  • verkürzte und ungünstige Zeit für Erholung und Schlaf
  • verkürzte und ungünstige Zeit für familiäre und andere Aktivitäten

Was ist zu tun?

Atypische Arbeitszeiten sollten möglichst vermieden werden. Die arbeitswissenschaftlichen Erkenntnisse zur Gestaltung von Schichtarbeit gelten weiterhin. Insbesondere Nachtarbeit sollte auf ein Minimum reduziert werden.

Arbeitszeitflexibilität

Die Arbeitszeit vieler Beschäftigter ist nicht starr, sondern beinhaltet verschiedene Aspekte von Flexibilität, die Gefährdungspotenzial für die psychische und physische Gesundheit von Beschäftigten bergen können.
Jeweils über zehn Prozent der Beschäftigten erleben häufig kurzfristige betriebliche Änderungen der Arbeitszeit, leisten Ruf- oder Bereitschaftsdienste und werden außerhalb der Arbeitszeiten aus arbeitsbezogenen Gründen kontaktiert. Gleichzeitig nehmen die Gestaltungsspielräume der Beschäftigten zu. Mehr als vier von zehn Beschäftigten haben hohen Einfluss auf Beginn und Ende der täglichen Arbeitszeit.

Was sagt die Forschung?

Flexible Verfügbarkeitsanforderungen verhindern die Verlässlichkeit, Vorhersehbarkeit und damit Planbarkeit von Arbeitszeit. Dies kann mit einer schlechteren Work-Life-Balance und Beeinträchtigungen des Schlafs und der Gesundheit einhergehen. Wird Beschäftigten Arbeitszeitautonomie eingeräumt, kann dies gesundheitsförderlich sein. Ein sehr hoher Grad an Zeitflexibilität kann jedoch auch negative Auswirkungen haben, wenn diese zur Entgrenzung der Arbeitszeit führt.

Was ist zu tun?

Flexible zeitliche Verfügbarkeitsanforderungen sollten nur da eingesetzt werden, wo sie wirklich nötig sind, und dann möglichst klar geregelt sein. Ruhezeiten sollten eingehalten werden. Eigene Gestaltungsspielräume in der Arbeitszeit sollten ermöglicht werden, wobei beeinträchtigende zeitliche Entgrenzung der Arbeitszeit vermieden werden sollte.

Publikationen

Forschungsprojekte

Weiterführende Informationen

Blätterfunktion

Cookies erleichtern die Bereitstellung unserer Dienste. Mit der Nutzung unserer Dienste erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies verwenden. Weitere Informationen zum Datenschutz erhalten Sie über den folgenden Link: Datenschutz

OK