Mentale Gesundheit und kognitive Leistungsfähigkeit sind im modernen Arbeits- und Gesundheitsschutz zentral. Bisher wissen wir wenig, wie man psychische Störungen vermeiden und mentale Gesundheit fördern kann. Erfahren Sie mehr darüber.
Unsere Arbeitswelt wandelt sich stetig. Diese Veränderungen bringen auch eine hohe psychosoziale Belastung und hohe kognitive Anforderungen mit sich. All das führt zu mentaler Beanspruchung bei den Beschäftigten und beeinflusst ihre mentale Gesundheit. In unserer Forschung fokussieren wir uns nicht nur auf die negativen Indikatoren der mentalen Gesundheit, wie Burnout und depressive Symptomatik, sondern auch auf die positiven Indikatoren, wie dem Wohlbefinden.
Negative Indikatoren der mentalen Gesundheit
Burnout, depressive Symptomatik und kognitive Leistungsbeeinträchtigungen bei Beschäftigten sind oft Ursache für einen hohen Krankenstand und ein vorzeitiges Ausscheiden aus dem Erwerbsleben. Die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) erforscht in unterschiedlichen Projekten, welchen Einfluss die Arbeit auf negative Indikatoren der mentalen Gesundheit hat.
Positive Indikatoren der mentalen Gesundheit
Wenn Arbeit gesundheitsgerecht gestaltet sein soll, setzt dies Wissen darüber voraus, wie man Gesundheit erhalten kann. Durch unsere Forschung möchten wir mehr Erkenntnisse über Ressourcen bei der Arbeit gewinnen, die das Wohlbefinden und Arbeitsengagement sowie die Arbeits- und Beschäftigungsfähigkeit erhalten und fördern können.
Kognitive Leistungsfähigkeit und Arbeit
In der modernen Arbeitswelt ist ein zunehmender Trend hin zu informationsintensiven Tätigkeiten zu beobachten. Damit gehen erhöhte Anforderungen an die kognitive Leistungsfähigkeit der Beschäftigten einher. So erforscht die BAuA zum Beispiel, ob Multitasking die Leistungsfähigkeit des Gehirns übersteigt, wie die "physiologischen Kosten" bei informationsintensiver Arbeit einzuschätzen sind und welche protektiven Faktoren die kognitiven Fähigkeiten positiv beeinflussen.
Mentale Beanspruchung
Im Arbeitsprozess geben die kognitiven Leistungen der Beschäftigten noch keine Auskunft darüber, inwiefern sie bei der Arbeit beansprucht sind. In ihrer Forschung erfasst die BAuA die mentale Beanspruchung kontinuierlich. Dieses Vorgehen macht es möglich, auch Ursachen von beeinträchtigenden Beanspruchungsfolgen zu identifizieren. Für die Forschung auf diesem Gebiet setzen wir innovative Entwicklungen aus der Medizintechnik und der komplexen Signalanalyse ein.
Forschungsschwerpunkte
Die folgenden Themen bilden den Schwerpunkt der Forschung bei der BAuA:
- Ursache-Wirkungs-Beziehungen zwischen Arbeit und Burnout, depressiver Symptomatik sowie kognitiven Leistungsbeeinträchtigungen
- Zusammenhänge zwischen mentaler Gesundheit, Arbeits- und Funktionsfähigkeit sowie Erwerbsteilhabe
- Zusammenhänge zwischen Arbeit und positiven Merkmalen der mentalen Gesundheit
- Forschung zu kognitiver Leistungsfähigkeit und kognitiven Reserven mittels psychophysiologischer Methoden
- Entwicklung und Anwendung von Methoden zur kontinuierlichen Beanspruchungsmessung im Arbeitsumfeld