45. Wissenschaftliches Seminar, 17. Oktober 2018

Vortrag von

  • Dr. Martin Kuhlmann (Soziologisches Forschungsinstitut Göttingen - SOFI e.V. an der Georg-August-Universität)

Im Vortrag, der sich auf Ergebnisse aus verschiedenen Forschungsprojekten stützt, die teils abgeschlossen sind, teils noch laufen, werden folgende Thesen vorgestellt und erläutert:

(1) Digitalisierung zeichnet sich durch eine große Vielfalt divergierender Anwendungen und Erscheinungsformen aus, die betriebliche Handlungsoptionen bei der Gestaltung von Arbeit erheblich erweitern.

(2) Bei den Zusammenhängen zwischen Digitalisierung und Arbeit deuten sich erste typische Muster an, die durch ein hohes Maß an Pfadabhängigkeit sowie die Fortführung bekannter Trends geprägt sind, aber auch neue Fragen aufwerfen.

(3) Obwohl die Zukunft der Arbeit ungewiss bleibt, lassen sich aus heutiger Sicht bereits eine Reihe von Herausforderungen benennen: etwa bei Aufgabenzuschnitten und Leistungsbedingungen, bei Mitgestaltungsmöglichkeiten technischer Systeme, beim Umgang mit zunehmender Transparenz sowie bei Qualifizierungsmöglichkeiten und der Überwindung der Trennung von Arbeiten und Lernen.

(4) Es ist von einem wachsenden arbeitspolitischen Gestaltungsbedarf auszugehen, auf den wichtige Akteure (auf der betrieblichen Ebene: Führungskräfte, HR-Bereiche, betriebliche Interessenvertretungen) allerdings nicht gut vorbereitet sind.

Kontakt

apl. Prof. Dr. Martin Schütte

Wissenschaftlicher Leiter
Fachbereich 3 "Arbeit und Gesundheit"

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