35. Wissenschaftliches Seminar, 14. März 2017

Vortrag von

  • Tobias Gebel, M.A., Universität Bielefeld

Qualitative Daten in den Sozial- und Wirtschaftswissenschaften müssen verstärkt verschiedenartigen Anforderungen gerecht werden. Förderinstitutionen fordern die langfristige Aufbewahrung von Primärdaten – entsprechend der Standards "guter wissenschaftlicher Praxis" sollen Forschungsdaten über das originäre Forschungsvorhaben hinaus verfügbar sein –, und internationale Fachzeitschriften erwarten vermehrt die Bereitstellung von Primärdaten, um Forschungsergebnisse für Dritte nachvollziehbar veröffentlichen zu können.

Vor diesem Hintergrund ergeben sich insbesondere für die Organisationsforschung neue Herausforderungen an den Schutz der Daten, um (1) dem Recht auf informationelle Selbstbestimmung der Befragten sowie (2) dem von Organisationen oftmals geäußerten Wunsch nach Anonymität nachkommen zu können. Aus diesem Grund adressiert der Beitrag die rechtlichen Rahmenbedingungen, mit denen sich Forschende in der empirischen Organisationsforschung auseinandersetzen müssen.

Hierzu werden die Rechtsgrundlagen des Datenschutzes als grundlegende Leitlinien für die empirische Organisationsforschung dargelegt und die zentralen Begriffe des Datenschutzes vorgestellt. Daran anschließend werden die notwendigen Voraussetzungen für die Arbeit mit Organisationsdaten illustriert und praktische Handlungsempfehlungen für einen dem Datenschutz entsprechenden Umgang mit Organisationsdaten gegeben.

Kontakt

apl. Prof. Dr. Martin Schütte

Wissenschaftlicher Leiter
Fachbereich 3 "Arbeit und Gesundheit"

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