- Projektnummer: F 2541
- Projektdurchführung: Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA)
- Status: Laufendes Projekt
- Geplantes Ende: 31. Dezember 2024
Projektbeschreibung:
Die COVID-19-Pandemie hat die kritische Belastungssituation beruflich Pflegender verschärft und (stationäre) Pflegeeinrichtungen vor eine Reihe zusätzlicher Herausforderungen - u. a. den Umgang mit Kontaktbeschränkungen oder die Realisierung der Abstandsregel – gestellt.
Angesichts des Risikos weiterer Pandemien besteht aus Arbeitsschutz-Perspektive ein hohes Erkenntnisinteresse an Maßnahmen zum Umgang mit diesen Herausforderungen sowie deren Folgen für Pflegeeinrichtungen und beruflich Pflegende.
Von besonderem Interesse sind dabei arbeitsorganisatorische - auch digital unterstützte - Maßnahmen, die von Pflegeeinrichtungen selbst entwickelt und umgesetzt werden können.
Im Rahmen einer retrospektiven Mixed-Method-Mehrebenen-Studie - bestehend aus Interviews mit Führungskräften, Dokumentenanalysen und schriftlichen Befragungen von beruflich Pflegenden und deren Führungskräften - sollen zunächst jene arbeitsorganisatorischen Maßnahmen identifiziert werden, die zum erfolgreichen Umgang mit pandemieassoziierten Herausforderungen in stationären Pflegeeinrichtungen (Krankenhäusern sowie Altenpflegeeinrichtungen) und einer Verbesserung der Arbeitssituation Pflegender beigetragen haben.
Hieraus sollen auf der Basis von Szenario-Workshops mit Expertinnen und Experten aus Pflegewissenschaft und -praxis sowie Erkenntnissen zum Krisenmanagement anderer Branchen, generalisierbare Erkenntnisse zu arbeitsorganisatorischen Möglichkeiten des Pandemie- bzw. Krisenmanagements und der belastungsoptimierenden Arbeitsgestaltung in der stationären Pflege abgeleitet werden.
Das Projekt knüpft damit direkt an aktuelle Arbeitsschutz-Aktivitäten anderer Akteursgruppen wie der Nationalen Präventionskonferenz (NPK) und des Rates der Arbeitswelt (RdA) an, die eine Stärkung der gesellschaftlichen Zusammenarbeit im Hinblick auf "Gesundheitsförderung und Prävention in der Pflege" (NPK) oder eine "strukturelle Stärkung des Arbeits- und Gesundheitsschutzes in der beruflichen Pflege" (RdA) fordern.