What accounts for differences in minimum wage growth between EU member states?

Der Beitrag vergleicht auf Basis eines innovativen Datensatzes das Mindestlohnwachstum in 18 EU-Mitgliedsstaaten (ohne Deutschland) in den Jahren 2000-2017 und analysiert die Faktoren, die auf das Mindestlohnwachstum Einfluss nehmen. Dabei wird überprüft, ob Unterschiede beim Mindestlohnwachstum mit institutionellen Unterschieden zwischen den Ländern zusammenhängen oder eher von Unterschieden im Pro-Kopf-Einkommen der Länder herrühren. Zu den institutionellen Unterschieden gehören die für die Anpassung des Mindestlohns verantwortlichen Akteure (z. B. Regierung, Sozialpartner, Experten), aber auch länderspezifische Wirtschaftsstrukturen. Die Ergebnisse zeigen, dass sich die Mindestlohnanpassungen in West- und Osteuropa nicht nur im Umfang sondern auch hinsichtlich der institutionellen Einflüsse deutlich unterscheiden. Die Wachstumsraten in Osteuropa sind merklich höher als in Westeuropa. Ursächlich hierfür ist jedoch nicht der osteuropäische Aufholprozess beim Pro-Kopf-Einkommen, sondern sehr viel aktiveres Regierungshandeln im Vergleich zu Westeuropa. In Westeuropa zeigt sich dagegen ein Zusammenhang zwischen dem Mindestlohnwachstum und der Struktur der Wirtschaft. Je mehr das Wirtschaftswachstum von Exporten abhängt, desto schwächer fällt das Wachstum des Mindestlohns aus. Umgekehrt gilt, dass ein größerer Einfluss des Binnenkonsums auf das Wirtschaftswachstum mit einem höheren Wachstum des Mindestlohns einhergeht.

Bibliografische Angaben

Titel:  What accounts for differences in minimum wage growth between EU member states?. 

Verfasst von:  A. Baumann

1. Auflage.  Dortmund:  Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin, 2021.  Seiten: 23, PDF-Datei, DOI: 10.21934/baua:preprint20210506

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