Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit - Berichtsjahr 2021

In jedem vierten Jahr ist der Bericht zum Stand von Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit in umfassender Form vorzulegen - so auch im Berichtsjahr 2021. Neben den jährlich enthaltenen Daten zu Arbeitsunfällen, Berufskrankheiten, Arbeitsbedingungen, Arbeitsunfähigkeit, Renten usw. bietet der vorliegende Bericht damit einen breiten Überblick über ausgewählte Entwicklungen, Aktivitäten und Forschungsprojekte im Bereich des Arbeits- und Gesundheitsschutzes.

Eines der zentralen Gestaltungsmerkmale beim Arbeits- und Gesundheitsschutz ist die Arbeitszeit. Gerade in einer flexiblen Arbeitswelt gewinnt die Arbeitszeiterfassung an Relevanz.

Insgesamt ist Arbeitszeiterfassung in Deutschland weit verbreitet. 79 % der Beschäftigten erfassen ihre Arbeitszeit – 66 % mit und 13 % ohne Arbeitszeitkonto. Eine betriebliche Erfassung der Arbeitszeit geht fast immer mit der Verbuchung auf einem Arbeitszeitkonto einher. Auch von den Beschäftigten, die ihre Arbeitszeit selbst dokumentieren, verbucht ein Großteil die Zeit auf einem Arbeitszeitkonto.

Die Zahl der meldepflichtigen Arbeitsunfälle liegt im Berichtsjahr 2021 mit 865.609 etwa 5 % über dem Vorjahr, aber noch deutlich unter der Zeit vor der Pandemie (2019: 937.456). Entsprechend liegt auch die Unfallquote je 1.000 Versicherte für das Berichtsjahr 2021 mit 20,6 zwischen 2020 (19,4) und 2019 (21,9). Die tödlichen Arbeitsunfälle hingegen liegen mit 628 Todesfällen auf dem Niveau von 2019 (626). 2020 lag diese Zahl mit 508 deutlich darunter. Allerdings ist anzumerken, dass im Jahr 2021 91 tödliche Unfälle im Zusammenhang mit SARS-CoV-2 zu verzeichnen sind. Auch für die hohe Zahl der Unfälle 2019 gibt es eine Erklärung: Nach Abschluss eines Strafverfahrens wurden 84 "Altfälle" aus den Jahren 2000 bis 2005 mitgezählt. Die Zahl der meldepflichtigen Wegunfälle liegt mit 173.039 zwischen den beiden Vorjahren (2020: 154.817; 2019: 188.827). Die tödlichen Wegeunfälle hingegen sind aber weiter gesunken. Nach 242 Todesfällen im Vorjahr verunglückten im Jahr 2021 234 Menschen auf dem Weg zur Arbeit oder zurück - und damit weiter deutlich weniger als noch 2019 (312).

Das Berufskrankheitengeschehen ist nach wie vor deutlich von der SARS-CoV-2-Pandemie geprägt. So haben sich die Anzeigen auf Verdacht einer Berufskrankheit verdoppelt und liegen mit 232.206 deutlich über 2020 (111.055) und über 2019 (84.853). Schaut man auf die Entwicklungen bei den Infektionskrankheiten (BK-Nr. 3101) in diesen drei Jahren, wird schnell deutlich, dass diese ursächlich für die Zuwächse sind (2021: 153.755; 2020: 33.595; 2019: 1.898). Ähnlich zeigt sich das für anerkannte Berufskrankheiten, die insgesamt von 20.422 über 39.551 auf 126.213 angestiegen sind. Auch hier sind die Anstiege weitestgehend auf die Infektionskrankheiten (BK-Nr. 3101) zurückzuführen (2021: 102.322; 2020: 18.959; 2019 782). Wie in den Vorjahren gehen nahezu zwei Drittel der 2.559 Todesfälle Berufserkrankter mit Tod infolge der Berufskrankheit auf asbestbedingte Erkrankungen (1.652; 65 %) zurück.

Es wird darauf hingewiesen, dass die Vervielfältigung und Verbreitung der Zahlen ausschließlich unter Quellenangabe gestattet ist. Bei der Nutzung für Veröffentlichungen jeglicher Art (Buchbeiträge, Artikel, aber auch Vorträge) ist dieser Bericht daher stets mit der Angabe "BMAS/BAuA (2022). Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit - Berichtsjahr 2021. Download von www.baua.de/suga" als Quelle zu nennen. Die Fachartikel des Berichts sind, wenn möglich, unter Berücksichtigung der jeweils angegebenen Autoren/-innen zu zitieren, z. B. "Pipke, R. (2022). Aktuelle Entwicklungen in den Arbeitsschutzausschüssen des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales (BMAS). In: BMAS/BAuA (Hrsg.), Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit - Berichtsjahr 2021 (S. 18-27).".

Der Bericht steht hier in einer barrierefreien/barrierearmen Version zum Download zur Verfügung. Diese PDF-Fassung ist mit Zusatzfunktionen ausgestattet, die insbesondere die Verwendungsmöglichkeit der Tabellen- und Diagramm-Daten verbessern. Dazu sind die jeweiligen Zahlen in Form von Excel-Tabellen direkt im Dokument hinterlegt. Für eine volle Funktionsfähigkeit müssen entsprechende Buttons über die Seite II der PDF aktiviert werden. Zur Nutzung aller Funktionen und Anzeigen sollte das Dokument nicht im Webbrowser (PDF-Plug-In) betrachtet werden, sondern mit dem Programm Adobe Reader oder Adobe Acrobat geöffnet werden. PDF-Anzeigeprogramme anderer Anbieter können die Dateianlagen u. U. nicht anzeigen oder nicht öffnen.

Bibliografische Angaben

Titel:  Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit - Berichtsjahr 2021. Unfallverhütungsbericht Arbeit

1. Auflage.  Dortmund:  Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin, 2022. 
ISBN: 978-3-88261-747-4, Seiten: 361, Papier, DOI: 10.21934/baua:bericht20220718

Download Artikel "Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit - Berichtsjahr 2021" (PDF, 10 MB, Datei ist barrierefrei/barrierearm)

Artikelnummer: 3296

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