Einfluss arbeitsbezogener und individueller Ressourcen auf positive Aspekte der mentalen Gesundheit

Die vorliegende Arbeit zielte auf die Zusammenfassung des aktuellen Erkenntnisstandes zum Einfluss arbeitsbezogener und individueller Ressourcen auf positive Aspekte der mentalen Gesundheit im Arbeitskontext anhand eines explorativ konzipierten systematischen Reviews, sowie auf die Ableitung von Empfehlungen für Forschung und Prävention.

Die Recherche fokussierte auf deutsch- und englischsprachige Primärpublikationen aus den Jahren 1990 bis 2011 und erfolgte anhand von sechs wissenschaftlichen Literaturdatenbanken und Handsuche. Die Durchführung des Review orientierte sich an den Leitlinien des PRISMA Statement zur Berichterstattung bei systematischen Reviews und Metaanalysen (vgl. u. a. MOHER, LIBERATI, TETZLAFF & ALTMAN, 2009).

Die Auswertung zeigte, dass lediglich 42 inhaltlich relevante Primärpublikationen ermittelt werden konnten, von denen wiederum nur 20 die qualitativen Mindestforderungen erfüllten und somit in den Review einbezogen werden konnten. Der überwiegende Teil der einbezogenen Studien betrifft Erhebungen auf Basis zweier Messzeitpunkte. Während eine große Vielfalt untersuchter Konstrukte arbeitsbezogener und individueller Ressourcen vorliegt, beschränkt sich die Auswahl der untersuchten Ergebnisvariable (Outcomes) auf vordergründig vier positive Aspekte der mentalen Gesundheit. Wechselwirkungen zwischen arbeitsbezogenen und individuellen Ressourcen wurden in nur zwei der einbezogenen Studien untersucht.

Aufgrund der großen erhebungs- und auswertungsmethodischen Heterogenität der einbezogenen Studien ist eine Aggregation der Befunde nicht möglich.

Die abzuleitenden Empfehlungen betreffen damit vorwiegend künftige Forschungserfordernisse, die insbesondere eine verstärkte Orientierung an modernen ganzheitlichen Konzeptionen mentaler Gesundheit, die Durchführung längsschnittlicher Untersuchungen mit vollständigem Erhebungsdesign (full panel) und mehr als zwei Messzeitpunkten, die Untersuchung von Wechselwirkungseffekten, sowie den häufigeren Einsatz bedingungsbezogener Verfahren zur Ermittlung von Ressourcen und positiven Aspekten mentaler Gesundheit betreffen.

Bibliografische Angaben

Titel:  Einfluss arbeitsbezogener und individueller Ressourcen auf positive Aspekte der mentalen Gesundheit. HC/202

Verfasst von:  M. Melzer, A. Hubrich

1. Auflage.  Dortmund:  Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin, 2014.  Seiten: 110, Projektnummer: F 2264, PDF-Datei

Download Artikel "Einfluss arbeitsbezogener und individueller Ressourcen auf positive Aspekte der mentalen Gesundheit" (PDF, 1 MB, Datei ist nicht barrierefrei)

Weitere Publikationen

Systematischer Review: Der Einfluss arbeitsbedingter psychosozialer Belastungsfaktoren auf die Entstehung psychischer Beeinträchtigungen und Erkrankungen

baua: Bericht 2014

Psychische Störungen sind sowohl in der Allgemeinpopulation als auch in der Erwerbsbevölkerung sehr häufig. Sie sind durch eine multifaktorielle Genese gekennzeichnet, bei der sowohl endogene als auch exogene Faktoren eine Rolle spielen. Um die Beziehung zwischen psychosozialen …

Zur Publikation

Systematischer Review: Einfluss der Arbeitswelt auf kognitive Fähigkeiten und kognitive Erkrankungen

baua: Bericht 2014

Die Häufigkeit von kognitiven Erkrankungen in der älteren Bevölkerung stellt immer größere Herausforderungen an unser Gesundheitssystem. Es ist daher von höchster Relevanz festzustellen, welchen Effekt das Arbeitsleben bzw. die Arbeitswelt auf kognitive Fähigkeiten und kognitive Erkrankung im …

Zur Publikation

Weitere Informationen

Forschungs­projekte

ProjektnummerF 2264 StatusAbgeschlossenes Projekt Systematische Reviews zum Thema "Mental Health/kognitive Leistungsfähigkeit im Kontext der Arbeitswelt"

Zum Projekt

Forschung abgeschlossen