Rat der Arbeitswelt veröffentlicht neuen Bericht

"Transformation in bewegten Zeiten - Nachhaltige Arbeit als wichtige Ressource" lautet der Titel des neuen Berichts, den der Rat der Arbeitswelt veröffentlicht hat. Im Mittelpunkt des zweiten Berichts steht die digitale und ökologische Transformation der Arbeitswelt.

  • Datum 16. Mai 2023

Die Betriebe in Deutschland sind aktuell besonders gefordert: Sie müssen die Auswirkungen globaler Krisen bewältigen und gleichzeitig den digitalen und ökologischen Transformationsprozess auf betrieblicher Ebene gestalten - dies alles vor dem Hintergrund des demografischen Wandels und sektoralen und regionalen Arbeitskräfteengpässen. Der Rat der Arbeitswelt hat deshalb die Auswirkungen der doppelten Transformation auf Unternehmen und Beschäftigte sowie Möglichkeiten zu deren Gestaltung in den Mittelpunkt seines zweiten Arbeitswelt-Berichts gestellt.

Um Transformationsprozesse in Betrieben jetzt und in Zukunft bewältigen zu können, brauche es nachhaltige Arbeit, so der Rat in seinem Bericht. Nachhaltige Arbeit ist menschengerecht, sie berücksichtig das Wechselverhältnis zwischen Arbeit und der ökologischen Lebensgrundlage auch künftiger Generationen sowie wirtschaftlicher Produktivität. Gleichzeitig sei nachhaltige Arbeit auch sozial, effektiv und produktiv. Für den Betrieb als Transformationsort ist nachhaltige Arbeit gleichzeitig Mittel und Ziel.

Darüber hinaus gilt es, die Transformationsprozesse auch als Chance zu verstehen, um Beschäftigte weiterzuentwickeln und Arbeitsplätze förderlicher und inklusiver zu gestalten. Ratsmitglied Isabel Rothe, Präsidentin der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin, betont: "Vor dem Hintergrund des demografischen Wandels wird es nochmals wichtiger, die Beschäftigungsfähigkeit der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer zu fördern. Gesundheitsgerechte, differentiell gestaltete und lernförderliche Arbeit kann hier einen wichtigen Beitrag leisten."

Des Weiteren empfiehlt der Rat die anwendungsorientierte Forschung zu neuen Technologien und Arbeitsformen auszubauen, um aktuelles Gestaltungswissen für die Praxis zu gewinnen. Dafür sei ein niedrigschwelliger Wissenszugang für Betriebe durch entsprechende Beratungsangebote sowie die Vernetzung der betrieblichen Akteure untereinander und mit der Wissenschaft notwendig, so der Rat der Arbeitswelt.

Weitere Empfehlungen beziehen sich auf die Entwicklung innovativer Strukturen und Angebote, mit denen individuelle Transformationsrisiken abgefedert werden können sowie die Stärkung von Mitbestimmung und Partizipation.

Den zweiten Bericht des Rats der Arbeitswelt gibt es unter: www.arbeitswelt-portal.de/arbeitsweltbericht/arbeitswelt-bericht-2023.

Über den Rat der Arbeitswelt

Der Rat der Arbeitswelt ist ein unabhängiges, interdisziplinär besetztes Expertengremium, das aus Vertreterinnen und Vertretern der Arbeitnehmer- und Arbeitgeberseite sowie der Wissenschaft besteht. Er wurde im Januar 2020 vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales berufen und wird ab 2021 jährlich einen Arbeitswelt-Bericht vorlegen. Weitere Informationen zu den Mitgliedern des Rates auf: www.rat-der-arbeitswelt.de.